Exkursionsbericht der BUG-Fraktion Großauheim/Wolfgang
- vom 22.09.2001 nach Karlsruhe


Bildershow Karlsruhe
Bildershow Karlsruhe


Karlsruhe und Umgebung wurde mit der Stadt-und Strassenbahn besucht.
Hier ein kurzer Bericht (s. a. Hanauer Anzeiger vom 01.10.2001,S.9):

Beeindruckt zeigten sich die knapp 20 Teilnehmer einer Exkursion nach Karlsruhe von den Leistungen der dortigen Stadtbahn. Während in Hanau die Stadt samstags kurz nach der Mittagsstunde verödet, bot sich in Karlsruhe ein völlig anderes Bild:

Brausendes Leben, hoher Einkaufs- und Erlebniswert dank des schon in den 60er Jahren gefaßten Beschlusses der Stadtverordneten, ihren Bürgerinnen und Bürgern eine Stadtbahn zu gönnen. "Man könnte meinen, es sei kurz vor Weihnachten auf der Zeil", wunderte sich der Maintaler Klaus Feutlinkse, aber es war am 22. September, einem Samstag, um vier Uhr nachmittags. Wie selbstverständlich besteigt die Exkursionsgruppe eine Stadtbahn um nur eine Haltestelle weiter zu kommen:
Es geht ja schnell, man muss nicht warten. Kein Wunder, hier in der City der 250 000-Einwohner-Stadt Karlsruhe fahren auch am Samstag nachmittags die Stadtbahnen noch im 1-Minuten-Takt und sind voll. Die Stadtbahn Karlsruhe hat nicht nur eine hohe Akzeptanz, sie bietet den Einwohnern der badischen Stadt und ihres Umlandes etwas, das man anderenorts vermisst: Mobilität und Lebensqualität ohne Autoabgase und Parkplatzsuche.
Doch nicht nur die Innenstadt besuchten die Exkursionsmitglieder, sondern auch die Orte des Umlandes, so beispielsweise das Kleinstädtchen Blankenloch, mit Karlsruhe durch die Stadtbahn verbunden. Dieser kleine Ort hat durch den Stadtbahnbau entscheidend gewonnen: die Hauptstraße wurde aufgewertet, die Bahn fährt hier einspurig in der relativ engen Ortslage auf einem von der Fahrbahn abgeteilten Gleiskörper, der auch von Fußgängern genutzt werden kann; die formschönen Oberleitungsmasten passen sich harmonisch ins Ortsbild ein, im 15-Minuten-Takt geht es nach Karlsruhe. Auch in Ubstadt, einem Dörfchen, in dem sich die sprichwörtlichen Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen, machten die erstaunten Hanauer die Entdeckung, dass nicht nur noch am Samstagnachmittag viertel- stündlich Stadtbahnen nach Karlsruhe fahren, sondern, dass diese selbst in dieser dörflichen Randlage noch gut besetzt waren: 143 Fahrgäste zählten sie in der Stadtbahn, die Leute rasch aus ihrer dörflichen Abgeschiedenheit nach Karlsruhe brachten: außerorts benutzt die Stadtbahn DB- Gleise und fährt so mit zügigen 95 Stundenkilometern. In Ortsnähe liegen die Gleise in einem mit flachwurzligem Gras begrünten Gleisbett, das ebenso gut begehbar ist wie auch optisch ansprechbar .
Der Großauheimer Josef Wagner staunte nicht schlecht über die Betriebszeiten der Stadtbahn. Während für ihn der letzte Bus aus Hanau in die Großauheimer Waldsiedlung lange vor Mitternacht fährt, ist das Dörfchen Ubstadt wesentlich besser dran: die letzte Stadtbahn fährt um 2.54 Uhr, was nicht nur die Lebensqualität steigert, sondern auch aus Lärmemissionsgründen interessant ist, ist doch die Laufruhe der modernen Fahrzeuge so ausgeprägt, dass die Stadtbahn wesentlich leiser fährt als ein Auto. Besonders angetan war die Exkursionsgruppe auch durch die ausgezeichnete Vorbereitung, die von den Fahrgastverbänden VCD und Pro Bahn und Bus gemeinsam geleistet wurde. So erhielten sie nicht nur fachkundige Informationen der Gruppen- leiter, sondern auch farbige Pläne des Stadtbahnnetzes mid reichhaltiges Infor- mationsmaterial, unter anderem einen 70-seitigen Reader zur Vor- und Nachbereitung.
Einziger Wermutstropfen war, dass die Vertreter der Hanauer Straßenbahn, die für die Exkursion angemeldet waren, kurzfristig wegen "dringender betrieblicher Belange" absagen mussten.

Hinweis:


Zur Fahrt wurden zahlreiche Fotos gemacht. Diese stellt Ihnen Josef Wagner gerne auf Anfrage bei zur Verfügung!

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